Wie erkennt man es
Der Grad der Verbrennung kann bei frischen Verletzungen nie eindeutig beurteilt werden, weil sich die entsprechenden Kennzeichen erst langsam entwickeln. Man unterscheidet drei Verbrennungsgrade:
1. Grad: Rötung, Schwellung, Schmerz
2. Grad: Blasenbildung -> oberflächlich: starke Schmerzen
-> tiefreichend: gringe Schmerzen, nur Spannungsgefühl
3. Grad: Schorfbildung, Verkohlung
Welche Gefahren sind damit verbunden
Drei Gefahren bedrohen das Leben des Verletzten:
Schock: Kreislaufversagen innerhalb weniger Stunden. Bei ausgedehnten Verbrennungen kommt es zum Plasmaaustritt aus der Blutbahn ins Gewebe. Dieser Plasmaverlust führt, ähnlich wie ein stärkerer Blutverlust, zum Schock. Dabei wirkt der Verbrennungsschmerz verstärkend.
Verbrennungskrankheit: Die Schwere der Schädigung hängt von der Gewebsschädigung allein ab. Dabei kommt es zur Störung und eventuell auch zum Versagen der Nieren- und Lungenfunktion.
Infektion: Durch Besiedelung einer Verbrennung mit gefährlichen Keimen kommt es zu lebensbedrohlicher Wundinfektion und zu verzögerter Wundheilung; unter Umständen auch zum Wundstarrkrampf.
Welche Erste Hilfe Maßnahmen sind durchzuführen
Kleiderbrände sofort löschen:
- Brennende Personen in jedem Fall am weglaufen hintern
- Betroffene auf dem Boden wälzen
- Flammen mit Tüchern, Wolldecken oder Kleiderstücken ersticken
- mit Wasser übergießen / in Wasser eintauchen
Bei Einsatz von Feuerlöschern diese nicht auf das Gesicht richten und den nötigen Abstand einhalten. Es gibt Feuerlöscher, die nicht zum Ablöschen brennender Personen verwendet werden dürfen. Daher sind entsprechende Hinweise auf dem Feuerlöscher zu beachten.
Kleidung vorsichtig entfernen, jedoch bereits eingebrannte Kleidungsreste nicht losreißen.
Kaltwasseranwendung:
Der verbrannte Körperteil muss zur Schockbekämpfung, Dämpfung der Hitze und Schmerzlinderung möglichst sofort unter reines, fließende Wasser gehalten werden, bis der Schmerz nachlässt (ca. 10 -15 Minuten). Bei großflächigen Verbrennungen soll die Kaltwasseranwendung nur bei intaktem Kreislauf, d. h. innerhalb der ersten 30 Minuten, erfolgen, weil nach dieser Zeit erhöhte Schockgefahr besteht.
Keimfreie Bedeckung der Brandwunden mit Brandwundenpäckchen, mit Brandwundenverbandtüchern mit Metalline - Tüchern, notfalls auch mit frischen Leintüchern.
Weitere Schockbekämpfung
Verbrennungen 3. Grades gehören prinzipiell ärztlich versorgt, Verbrennungen 2. Grades dann, wenn die Blasenfläche größer ist als die Handfläche des Verletzten (ca. 1%).
Notruf
Bei schweren Verbrennungen ruft man sofort die Rettung, denn eine exakte Schockbekämpfung und rascher, schonender Transport ins Krankenhaus können lebensrettend sein.
Hinweis:
Führen sie niemals bei Verbrennungen diese Dinge durch:
- Brandwunden mit den Fingern berühren (Infektion)
- Hausmittel, Salben, Puder, Gelees auf großflächige Verbrennungen geben,
da dies die Behandlung im Krankenhaus stören und dadurch den Verletzten
schädigen könnte.
- an der Haut klebende Kleidung nicht herunterreißen, da dadurch große
Wundflächen freigelegt werden, was zu großem Flüssigkeitsverlust und somit
zum Schock führen könnte. Kinder sind diesbezüglich besonders gefährdet.