Das Gerätehaus

Ansichten vom Gerätehaus:

 

Mannschaftstrakt Fahrzeughalle Vorplatz
mannschaft fahrzeughalle vorplatz

 

In der Geschichte des Ortes Bad Sauerbrunn gab es bereits sechs verschiedene Gerätehäuser. In den verschiedenen Epochen der Zeit wurden diese errichtet, vergrößert, abgerissen und wieder neu gebaut. Doch lieber Leser, es sei Ihnen versichert, dass dies nichts außergewöhnliches ist. Nicht nur in Bad Sauerbrunn sah man verschiedene Rüsthäuser kommen und gehen. Es scheint ein allgemeiner Trend zu sein, Feuerwehrhäuser des öfteren zu bauen. Das rührt zuletzt daher, dass sich das Aufgabengebiet der Freiwilligen Feuerwehren seit den Anfängen im 19. Jahrhundert rasant vergrößert hat. Und so wuchsen mit den Aufgaben auch das Inventar, die Fahrzeuge und der Mannschaftsstand mit. Leider ist es aufgrund von knappen Budgetkassen oft so, dass Gerätehäuser zu klein und zu wenig zukunftssicher geplant und gebaut wurden. Daher ist es in der Vergangenheit sowohl bei uns aber auch anderer Orts oft zu Um- bzw. Zubauten bei den Rüsthäusern gekommen.


Hier in Bad Sauerbrunn entstand im Jubiläumsjahr 2009 das siebente Zuhause für die Feuerwehr. Das neue Rüsthaus entspricht dabei den neuesten Auflagen und bietet ausreichend Platz um den Aufgaben, welche eine moderne Freiwillige Feuerwehr zu bewältigen hat, gerecht zu werden. Die Notwendigkeit einer räumlichen Erweiterung der Feuerwehr lag auf der Hand. Das alte Gerätehaus platzte aufgrund der notwendigerweise umfangreich gewordenen Ausrüstung aus allen Nähten. Externe Lager mussten in Anspruch genommen werden. Für die Jungendfeuerwehr waren keine Räumlichkeiten vorhanden. Sie musste notgedrungen in den feuchten Keller ausweichen. Die Sanitäranlagen entsprachen in Anzahl und Ausführung nicht mehr den Erfordernissen. Ebenso konnte unseren weiblichen Mitgliedern kein den Männern gleichwertiger Standard geboten werden. Um diese Situationen zu ewältigen, wurde eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt, welche sich seit dem Jahr 2004 mit der Verbesserung der räumlichen Situation beschäftigte. Diese Arbeitsgruppe schlug  der Gemeindevertretung eine Erweiterung des alten Gerätehauses in der Wiesenerstraße. Diese Variante wäre jedoch nicht wirtschaftlich gewesen. Alleine die Erdarbeiten hätten aufgrund des Hanges hinter dem Gerätehaus über 50% der Bausumme ausgemacht. Der dafür gewonnene Platz für die Feuerwehr wäre nur kurzfristig befriedigend gewesen. Aufgrund der Initiative von Bürgermeister Hutter wurde die Arbeitsgruppe beauftragt, einen kompletten Neubau in Betracht zu ziehen.

Mit dem Ziel der Feuerwehr nachhaltig ein Zuhause bieten und die Gemeindekasse nicht auf Jahre hin mit weiteren Um- und Zubauten zu belasten. Daraufhin wurde in der Arbeitsgruppe ein Konzeptplan erstellt, welcher dann mit dem Architekturbüro „Team Plankraft“ verfeinert und nach Beschluss im Gemeiderat realisiert wurde. Sowohl Bürgermeister, Planer und Feuerwehr waren sich einig, dass das neue Gerätehaus so umweltfreundlich und energiesparend wie möglich sein soll, um als Vorbild und Referenz für unseren Kurort zu dienen. So ist das gesamte Haus lückenlos isoliert und die Aufbereitung von Warmwasser und Heizung erfolgt über das nahegelegene Fernheizwerk. Solarpanele am Dach sorgen für zusätzliche Energiegewinnung an sonnigen Tagen. Eine Raumlüftung schützt vor ungewolltem Energieverlust durch zu lange geöffnete Fenster. So stehen nun mit über 900 m² Nutzfläche ausreichend Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr und deren Ausbildung zur Verfügung. Des Weitern können die verschiedenen Einlagerungen von Gerätschaften am Bauhof und bei Privatpersonen auf einen zentralen Platz zusammenge führt werden. Dies bringt ebenso eine Entlastung der Gemeinde und schafft dringend notwendigen Raum für die Mannschaft des Bauhofes. Adäquate sanitäre Anlagen,  erkstätten und Arbeitsräume geben uns neue Möglichkeiten in der Erledigung unserer Aufgaben. Einen wichtigen Aspekt des neuen Gerätehauses ist hier noch zu Erwähnen. Ebenso wie der Umweltgedanke war in der Planungs- und Umsetzungsphase auch eine Richtlinie allgegenwärtig. Das ganze Gebäude und alle verbauten
Komponenten sollen langlebig und wartungsarm (ist gleich günstig in der Erhaltung) sein. So wurde sehr darauf Wert gelegt, keine Baustoffe oder Bauteile zu  erwenden, welche nach wenigen Jahren intensive Pflege benötigen oder auszutauschen sind.

Wie Ihnen sicherlich schon aufgefallen sein wird, ist beim neuen Floriani-Haus in Bad Sauerbrunn kein einziger roter oder weißer Farbton zu erkennen. Das mag sehr ungewöhnlich sein und vielleicht wider allen Erwartungen, sind doch Feuerwehrhäuser normalerweise durch starke Rot- und Weiß-Töne weithin auffällig. Doch auch hier wurde zugunsten der Langlebigkeit entschieden. Rote Farben werden sehr stark durch die Sonne geschädigt und müssen nach wenigen Jahren erneuert werden. Weiße Fassaden verschmutzen schnell und sind sehr pflegeintensiv, daher werden für das neue Gerätehaus von Bad Sauerbrunn unterschiedliche UV-beständige Grautöne gewählt. Ich bin überzeugt, dass sich dieses Konzept auch schon sehr bald in anderen Gemeinden wieder finden wird. Aus der Sicht der FF Bad Sauerbrunn, war der mutige Schritt zu einem kompletten zukunftssicheren Neubau der Richtige. Mit der Eröffnung und Segnung des neuen Gerätehauses von Bad Sauerbrunn beginnt eine neue Ära für die Ortsfeuerwehr.

 

     
     

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